Sherri Lynn Wood

Ich habe ja schon von dem Improv-Workshop mit Sherri Lynn Wood bei der Ann Arbor Quilt Gilde geschrieben. Hier möchte ich noch die kurze Vorstellung nachreichen, die Linda Theil im Oktober geschrieben hat. Hier findest Du das Original!

Sherri Lynn Wood in Ann Arbor

Sherri Lynn Wood, eine Künstlerin aus Kalifornien, wird im November 2016 in Ann Arbor zu Gast sein und neben zwei Workshops auch ihre einstündige Präsentation halten: „Improvisiere! Mutig kreieren, quilten und leben.“

Sie sagt:
Musik, Tanz, Theater, Malen, Kochen, Gespräche, Spielen, Kindererziehung, und sogar die Wissenschaft profitieren von der geistigen Beweglichkeit, die der Prozess des Improvisierens hervorbringt.

Wir alle improvisieren, jeden Tag. Die Teilnehmer verlassen meine Workshops mit geänderten Denkweisen, Tipps und neuen Perspektiven, wie sie das Improvisationsgeschick, das sie bisher im Leben erworben haben, beim Patchworken anwenden können – und umgekehrt!

Über ihre Kurse sagt Sherri Lynn:
Die Teilnehmer sollen sich gar keine Gedanken machen. Was immer sie zu meinen Kursen mitbringen: sie werden etwas daraus machen! Es gibt nichts, was man vorbereiten müsste, einfach mit einer offenen und neugierigen Einstellung kommen, das ist wichtig. Ich freue mich auf den Besuch und das Arbeiten in eurer Gruppe.

Sherri Lynn Wood hat gerade einen dreimonatigen Aufenthalt im Künstlerprogramm  artist-in-residence program beim Recycling-Center Recology in San Francisco beendet. Dort hat sie auch in einer Ausstellung mit dem Titel  “Afterlife“ (das kann man mit „Jenseits“ oder „Leben nach dem Tod“ übersetzen) die Werke gezeigt, die während ihrer Zeit dort entstanden sind.

Sie sagt dazu:
Ich bin neugierig auf die zugrundeliegenden Muster in allen möglichen Systemen – Beziehungen, Gemeinschaften, Institutionen, Umgebungen, und auch Bereiche in mir selbst.

Ich sehe im Patchwork ein geschichtsträchtiges Medium, mit dem man die Dynamik der Entstehung von Mustern abbilden kann, und die Einschränkungen, die Systemen innewohnen.

Diese Arbeiten sind auch geprägt von Verpflichtung, sich auf die vorhandenen Ressourcen zu beschränken und mich damit vom Fluch der unbegrenzten Möglichkeiten zu befreien.

Durch die Entscheidung, innerhalb dieser Grenzen zu arbeiten, wurde der Schaffensprozess fließender, überraschend stimmig, und stärkend.

Vorhandene Ressourcen zu benutzen bedeutet nicht einfach nur, ein Problem mit dem zu lösen, was gerade vorhanden ist – was ich extrem befriedigend finde – es hat in mir auch einen teamorientierten, empfänglichen und improvisatorischen Aufmerksamkeits-Rhythmus gefördert, der von Akzeptanz und Respekt dafür gekennzeichnet ist, wie Dinge wirklich sind, und der Raum lässt für alles, was kommen mag, auch für Fehler und Abweichungen von allen bisherigen Plänen.

Das hat meine Fähigkeit gestärkt, die Materialien wirklich wahrzunehmen, zu sehen, und den Schaffensprozess so anzunehmen, wie er sich gerade ergab.

Mein Ziel war es nicht, durch, über oder für die Materialien zu sprechen, sondern in einem Dialog mit ihnen. In den gezeigten Arbeiten habe ich die Einschränkungen der gefundenen Teile, ihre natürlichen Formen und vorhandene Falten, akzeptiert.

Ich habe versucht, präsent zu sein und Zeugnis abzulegen von den einzigartigen und beschädigten Eigenschaften der weggeworfenen Objekte, was ihren Übergang in etwas Neues möglich machte.

Und so stelle ich mir Auferstehung oder dem Leben nach einem Systemzusammenbruch vor. Unsere umgestalteten Muster und Beziehungen werden sich in unserer gemeinsamen Gebrochenheit neu entfalten. Und diese neuen Körper werden befremdlich vertraut und innigst fremd sein, wenn wir gemeinsam im Jenseits aufwachen.

Sherri Lynn Wood wird von Joan Mitchell Foundation Künstler-Förderung unterstützt und war zweimal Mitglied in der MacDowell Colony.

Seit 25 Jahren gehört das Machen und Improvisieren von Quilts zu ihren kreative Lebenspraktiken. Sie blogged über ihre Arbeit auf ihrer Webseite daintytime.net. Gelehrt hat sie unter anderem an der Penland School of Craft, QuiltCon, und bei vielen modernen und traditionellen Gilden in den USA. Während ihres Aufenthalts als residierende Künstlerin bei Recology hat sie mit der Arbeit an ihrem zweiten Buch begonnen. Ihr erstes Buch, „The Improv Handbook For Modern Quilters – A Guide to Creating, Quilting and Living Courageously“ ist bei STC Craft/Abrams im April 2015 erschienen und wurde mehr als 10.000 Mal verkauft.

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