Neuer Drogenbericht

Ich habe eine neue Sucht! Ich weiß, English Paper Piecing ist für viele nicht so neu. Ich hatte davon gehört, aber die Kombination aus Papier, Nadeln und Klebstoff klang nicht überzeugend für meine ungeschickten Finger. Trotzdem hat es mich immer geärgert, mit meinem Nähen mehr oder weniger an die Nähmaschine gebunden zu sein. Ich hätte gerne Nähprojekte zum Mitnehmen.

Als ich bei Cathy Millers Workshop über Hexagons war, hat sich allerdings eine ganz neue Welt eröffnet. [Über diesen und den „MockMola“-Workshop, beide organisiert von der Quilt Gilde Ann Arbor, werde ich bald berichten, ja – und auch vom atemberaubenden Sew Pro-Kongress am Wochenende in Chicago, versprochen!]

Aber jetzt zeige ich Dir kurz, was mich so abhängig und glücklich gemacht hat. Es gibt nämlich eine Alternative zu den Papiervorlagen: Quilt Patis. Gibt es auch von June Taylor. Die beiden Varianten sind identisch, ich kam nur an die von June Tailor schneller ran.

 

Hexagon-Sucht

Zutaten zur neuen Leidenschaft

Es sind also statt der Papierschablonen Plastikvorlagen, um die man ein Stoffstück legt, mit zwei Büroklammern anklemmt und kurz festnäht. Diese Fäden bleiben nachher drin, wen kümmert schon die linke Seite? Beim anschließenden Zusammennähen der einzelnen Hexagons kann man sich mit der Nadel hervorragend an der stabilen Kante der Templates orientieren, so kann nichts schiefgehen, also, krumm werden. Zum Schluss lassen sich die Plastikschablonen leicht knicken, herausziehen und endlos wiederverwenden. Jetzt habe ich endlich eine Nähbeschäftigung zum Mitnehmen!

Sogar im Flugzeug kein Problem. Solange man nicht – wie ich beim letzten Flug von Frankfurt nach Detroit – aus Versehen den Rollschneider vergisst und dann im Handgepäck hat! Ommm, oder ist noch schlimmer, dass die nicht-quiltenden Herren der Flugsicherheit das rattenscharfe Ding beim Durchleuchten nicht erkannt haben?

Vom Schnipsel zum Hexagon

Ich habe angefangen, grüne Stoffreste aus dem Second-Hand-Laden und meinem ersten Stoffrauschkaufen bei der Haushaltsauflösung (lies nach: Leichen fleddern gern gesehen), in 2,5 Inch kleine Quadrate zu schnipseln. Mehr braucht es ja für die Hexagons nicht, da lacht das stoffsparende Quilterherz. Es soll ein komplett grüner Quilt werden, weil mich bei irgendeiner Fahrt über die Autobahn die Vielzahl von Grüns, die Michigan zu bieten hat, einfach überwältigt hat. Ich sollte mich beeilen, bevor sich hier alles herbstbunt färbt… Allerdings hätte ich wahrscheinlich auf Cathys Rat, den sie uns im Workshop gegeben hat, hören sollen. Sie meinte, es sei eine schreckliche Zeitverschwendung, einen total unstrukturierten Scrap-Quilt aus Hexies zu machen, irgendeine Ordnung müsste sein. Ich fürchte, sie hat Recht, so richtig springt der Funke bei meinem Grün-Gewusel nicht über. Vielleicht wird das nur eine sehr, sehr kleine Grünfläche, wird ja eh bald Herbst.

Sie nennt diesen Quilt „Insanity“, über 3000 winzige, handgenähte und einzeln verknotete Hexagons. Insanity bedeutet Wahnsinn, und das erklärt auch gleich Cathys Sinn für Humor.

Habe ich erwähnt, dass sie aus dem kanadischen Victoria, British Columbia, kommt? Das ist am Pazifik, sie tourt durch den kompletten nordamerikanischen Kontinent – mit dem Auto. Viiiiiiel Zeit zum Hexie-Basteln.

Winzig, und dann auch noch fussy cutting in Perfektion…

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